Eine kulinarische Konzertnacht
geschrieben von Natascha Mester im Mai 2015Musik und Kulinarik — eine wunderbare Verbindung, zumal wenn beides in den Räumen des Lüneburger Theaterhauses zu erleben ist. „Eat, meet and listen“ könnte dann auch der Leitgedanke dieses besonderen Events lauten, denn Musikdirektor Thomas Dorsch, auf dessen ideenreichem Nährboden diese Veranstaltung erwachsen ist, möchte mit diesem Konzert nicht nur die Sinne ansprechen, sondern vor allem auch eine Plattform für eine Begegnung von Künstlern und Publikum schaffen. Für den kulinarischen Part sorgt „Campus“ mit einem leckeren Tapas-Buffet und süffigen Weinen. Was den akustischen Genuss anbelangt, werden Ludwig van Beethovens Chorfantasie op. 80, Robert Schumanns Symphonie Nr. 1 B-Dur op. 38, Zoltán Kodálys „Te Deum“ und Martín Palmeris Misatango für Bandoneon, Mezzosopran, Chor zu Gehör kommen. Doch wäre es keine Veranstaltung des Theaters in Lüneburg, gäbe es da nicht noch ein kleines Schmankerl, das dieses Meisterkonzert einmal mehr zu einer Besonderheit macht: Es wird – wieder einmal – eine Uraufführung geben. Die „Sakuntala“, von Wolfgang-Andreas Schultz komponiert, fußt auf einem Drama des indischen Dichters Kalidasa, das schon Herder und Goethe schätzten; Franz Schubert hat es sich gar als Libretto für eine Oper einrichten lassen, die allerdings unvollendet blieb. „Den Plan, aus ‚Sakuntala‘ eine Oper zu machen, habe ich vor über 30 Jahren aufgegeben“, sagt Schultz, „nun aber erblickt dieses Thema doch noch das Licht der Welt, in Form eines rein instrumentalen Projekts für Violine und Orchester“ – und dieses befindet sich, so kann man wohl sagen, in bester musikalischer Begleitung.
Stimmgewaltig umgesetzt wird der Abend von zahlreichen Solisten und dem Chor von St. Johannis aus Hamburg-Altona. Es spielen die Lüneburger Symphoniker unter der Leitung von Mike Steurenthaler und Thomas Dorsch. In den Pausen sind Sie eingeladen, im Theaterfoyer genussvoll zum Schmausen und mit den Musikern und Sängern ins Gespräch zu kommen. Karten sind — mit und auch ohne eine Teilnahme am Buffet — an der Theaterkasse erhältlich.(nm)
Foto: Anne-Marie Pogoda-Dorsch
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