Chromjuwel MGA 1500 + Chromjuwel Piper J3-L4J
geschrieben von Stefan Buchwald + Andreas Rennert im Juli 2014Zwei Oldies in Bestform
Baujahr: 1956;
Hubraum: 1489 cm³ und 72 bhp (53 kW); Höchstgeschwindigkeit: 157 km/h;
Beschleunigung von 0–100 km/h in 16,0 Sekunden.
Der MGA besitzt einen separaten Rahmen und hat einen Vierzylinder-Reihenmotor mit einem Hubraum von 1489 cm³ und entwickelte 72 bhp (53 kW). Die Kraft wird über ein manuelles Vierganggetriebe an die Hinterräder übertragen. Vorne hatte der Wagen Einzelradaufhängung an Querlenkern und Schraubenfedern und hinten eine an halbelliptischen Blattfedern aufgehängte Starrachse. Alle vier Räder waren mit hydraulisch betätigten Trommelbremsen versehen. Insgesamt wurden 58.750 MGA 1500 gefertigt. Der MGA 1500 erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 157 km/h und eine Beschleunigung von 0–100 km/h in 16,0 Sekunden.
Das abgebildete Exemplar wurde 1956 Arizona, USA geliefert und 2010 nach Deutschland importiert. Anschließend wurde eine Nut and Bolt Restauration (Komplettrestauration) durchgeführt. Hierbei wurde extrem darauf geachtet, dass möglichst alle Originalteile erhalten bleiben. Der Wagen war komplett rostfrei und befindet sich in einem ungeschweißtem Originalzustand mit Matching Numbers. Mit Ausnahme sehr weniger Teile wie z.B.: Verschleißteile, Spiegel, Sitzpolster, Verdeck und dem Glasbehälter für die Scheibenwaschanlage konnten alle Fahrzeugteile wieder aufgearbeitet werden.
Das Fahrzeug ist mit einem seltenen Werks-Aluminium Hardtop ausgestattet, welches von der von der BMC Tochter Vanden Plas für Renneinsätze in der GT Serie hergestellt wurde. Insgesamt wurden hiervon nur 1450 Stück produziert.
Chromjuwel Piper J3-L4J
Gebaut 1944 in Lock Haven, Pennsylvania
Länge: 6,83m
Spannweite: 10,76m
Leermasse: 390kg
Reisegeschwindigkeit: 120 km/h
Triebwerk: Continental C90-8F (95PS)
Die alte Dame rollte am 18.7.1944 als Piper J3-L4J mit der Seriennummer 12308 aus dem Werk der US Airforce in Lock Haven und flog von dort aus nach Baltimore, um in Richtung Europa verschifft zu werden. Am 3.8.1944 bestätigte die Italienische Armee ihren Erhalt, knappe 3 Wochen später, am 23.08. war sie nach ihrem Transport erneut flugfähig zusammengesetzt.
Sie verbrachte ihre ersten zwei Jahre in ebendieser Italienischen Armee, bis sie am 30.7.1946 zum Verkauf angeboten und in ihr zweites, das zivile Leben entlassen wurde.
Den Kennungen zufolge verlief ihre Reise von zunächst Belgien nach Frankreich und Deutschland. Wann und wie lange sie jeweils dort zugelassen war ist leider nicht überliefert.
Im Febraur 1979 erreichte sie Dänemark und flog dort bis zum Juni 1982.
Vermutlich wurde sie danach umfangreich restauriert, denn erst im März des Jahres 1983 wurde sie erneut zugelassen, dieses Mal in Luleå in Schweden.
In Schweden wechselte sie noch einige Male den Besitzer, zog um in den Großraum Stockholm, bis sie am 1.4.2010 auf dem Luftweg nach Lüneburg kam und dort in den Zustand versetzt wurde, in dem sie sich heute befindet.
Das Flugzeug war bisher knapp 4000 Stunden in der Luft, wiegt leer etwa 390kg, hat eine Flügelspannweite von ca 10,8m und ist ausgerüstet mit einem Continental C90-8F Vierzylinder Boxermotor mit 95PS Startleistung bei etwa 3,3 Liter Hubraum.
Im Reiseflug dreht sich der Motor mit ca 2200 Umdrehungen pro Minute und sorgt für eine Reisegeschwindigkeit von 120km/h. Bei einer maximalen Flugdauer von 4,5 Stunden bevor der Sprit ausgeht, ergibt sich eine Reichweite von gut 500 Kilometern.
Nun zieht sie liebevoll renoviert über Lüneburg ihre Kreise .
Fotos: Enno Friedrich
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