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Florida - The Sunshine State

geschrieben von Helga Claassen im Juli 2014

Denken wir an Florida, stehen vor unserem ­Auge die Sonne, wolkenlos blauer Himmel, endlose Strände mit feinstem weißem Quarzsand, bunte Sonnenschirme, Boote und Segelschiffe, die auf smaragdgrünem Wasser dahin gleiten. Keine Frage, dass dem so ist; doch hat es viel mehr zu bieten als Sommer, Sonne, Strand und „easy living“, denn auch seine Geschichte ist spannend.
Die Geschichte Floridas beginnt im Jahre 1513 mit Ponce de Leon, einem spanischen Edelmann, der zuvor mit Christopher Columbus auf dessen zweiter Reise in die Neue Welt Puerto Rico entdeckte. Nach Columbus Tod war er mit drei Schiffen in der Gegend von St. Augustine weiter auf der Suche nach Gold, Macht und Eingeborenen, die er als Sklaven verkaufen wollte. Der höchst unfreundliche Empfang, den die dort lebenden Indianer ihm und seinen Mannen bereiteten, ließ ihn schnell die Flucht ergreifen. Sein zweiter Landungsversuch nahe Fort Myers brachte ihm statt der ersehnten Reichtümer eine schwere Verwundung ein, an der er auf Kuba verstarb. Zeitlebens blieb ihm verborgen, dass die Insel, die er für Spanien als Kolonie zu erobern trachtete, nicht im Fernen Osten, sondern in Amerika lag und dass der „Fluss im Ozean“, 50 bis 300 Meilen weit draußen im Meer, der Golfstrom ist, den noch heute die Containerschiffe zeitsparend Richtung Norden befahren. Er ist auch der eigentliche Namens­geber Floridas, auf das er nur so kurz seinen Fuß setzen konnte. Er nannte es „La Florida“, „Land of Flowers“, das Land der Blumen.

Ponce de Leon ist der Namensgeber Floridas, auf das er nur kurz seinen Fuß setzen konnte. Er nannte es „La Florida“, „Land of Flowers“, das Land der Blumen.

Die ursprünglichen Einwohner Floridas waren die Seminole-Indianer, die nach heftigem Widerstand als einziger Stamm nie den üblichen Friedensvertrag mit den weißen Eindringlingen geschlossen haben. Allen Widrigkeiten zum Trotz haben sie es verstanden, sich schließlich so gut wie möglich den neuen Umständen anzupassen. Von jeher Rinderzüchter, betreiben sie zusätzlich Fruchthandel und seit Erteilung der Lizenz (1979) außerdem sehr erfolgreich das Casino- und Hotelbusiness des 27. Staates, in dem der Fun-Faktor die treibende Kraft ist: Ein Mekka für alle, die Strandleben, Segeln, Boating, Kajakfahren, Surfen, Tauchen oder das Hochsee-Angeln lieben.
Der Besuch der Everglades und des Biscayne ­National Parks, des Kennedy Space Center/Cape Canaveral, von Disney-World, MGM und Universal-­Studios, des Hemingway-Hauses und President Truman’s „Little White House“ in Key West und der Florida Keys bleibt in unvergesslicher Erinnerung. Ganz im Gegensatz zu Al Capone und seiner Gang, die sich in den Sümpfen Floridas vor der Verfolgung der Polizei versteckten, suchen wir heute die Sonne, den frühen, warmen Frühling und den langen, sanften Herbst, der bis Dezember andauern kann. Der boomende Tourismus ist die Haupteinnahmequelle des wohlhabenden Staates mit der am schnellsten wachsenden Bevölkerung der USA. Glücklicherweise haben die Präsidenten Roosevelt und Truman frühzeitig den Grundstein für den Naturschutz gelegt. Krokodile, Schlangen, Pelikane, Seeadler, der Florida Panther, Delphine, Haie, Manatees leben in freier Wildbahn.
Florida ist sehr viel mehr als Orlando und die mondäne Goldküste. Es lohnt sich, es zu erkunden.

Fotos: Freeimages.com © c_mackow, Destin Chamber of Commerce/Krista Martin,123rf.com © Ruth P. Peterkin, Legendary Marine

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