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Kleiner Hund ganz groß!

geschrieben von Irene Lange im September 2016

Beliebter Begleiter, charakterstarke Hausgenossen: Dackel, Dachshund und Teckel

Es gibt wohl kaum einen Hundefreund, dem beim Anblick der bezaubernden Welpen des Rauhaarteckel-Zwingers „aus der Preußenmeute“ in Eimke nicht das Herz aufgeht. Am 1. Mai dieses Jahres hat Cornelia Preuß Hündin Natalie von Masovia zwei Rüden und fünf Hündinnen „gewölft“, wie es in der Züchterfachsprache heißt. Alle Welpen fanden mit etwa zehn Wochen ein neues, liebevolles Zuhause und wurden dort von ihren neuen Besitzern freudig in Empfang genommen.
Seit rund 30 Jahren widmen sich Cornelia und Andreas Preuß mit viel Hingabe und Fachwissen der Zucht edler Jagdteckel. Sie leben mit ihren Hunden auf einem geräumigen Anwesen im Ortsteil Dreilingen von Eimke. Beide sind im Vorstand des DTK Deutscher Teckelklub Gruppe Lüneburger Heide e.V., deren 1. Vorsitzender Andreas Preuß ist. Wer sich für einen Dackel entscheidet, so ­sagen sie, muss wissen, dass er es mit einem ­außergewöhnlichen Hausgenossen zu tun hat. Diese kleinen Kerle zeichnen sich durch Mut und Charakterstärke aus und besitzen ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass sie in ihrer ursprünglichen Bestimmung hervorragende Jagdhunde sind, die speziell für die Baujagd auf den Fuchs oder Dachs eingesetzt werden. Unter der Erde ist der Hund auf sich allein gestellt, muss folglich selbständig Entscheidungen treffen. So lässt er sich auch nicht gern reinreden oder befehlen. Dennoch – auch Dackel können in gewissem Maß mit Konsequenz, Geduld und viel Liebe erzogen werden. Im Übrigen verstehen sie es ohnehin, ihre Menschen mit viel Charme für sich einzunehmen, sodass diese gar nicht merken, wer eigentlich das Sagen hat. Denn wer kann sich schon rühmen, dem berühmten Dackelblick zu wider­stehen?

Ursprünglich wurde der Dackel kurzhaarig aus niederläufigen (kleinen) Bracken gezüchtet. Erst später entstand durch Einkreuzung mit dem deutschen Jagdterrier, dem Schnauzer und dem englischen Dandie Dinmont-Terrier Anfang des 20. Jahrhunderts das heutige Rauhaar, das im Vergleich zum Kurz- oder Langhaar wesentlich robuster ist. Die kompakte, langgestreckte Körperform mit kurzen Läufen ist allen zu eigen. Ideal ist eine athletische Figur – nicht zu knochig, nicht zu mager.
Heute sind Dackel vor allem beliebte Begleiter, die mit ihrem Temperament und ihrer Bewegungs­freude gern beschäftigt werden wollen. Sie eignen sich auch als „Wohnungshunde“ – wenn ihnen ausreichend Bewegung verschafft wird. Doch ist darauf zu achten, dass ihr langer Rücken keine Treppenkletterei verträgt. Auch sollte Übergewicht vermieden werden.
Nach dem Schäferhund hat der Dackel sich längst seinen zweiten Platz in der Beliebtheit erobert, nachdem es einige Jahre schlechter um den Erhalt seiner Rasse bestellt war. Inzwischen ist die „Wurst auf vier Beinen“ wieder auf dem Vormarsch. Wer einmal ein Exemplar dieser wunderbaren Hunde durch dessen normalerweise recht langes Leben – sie können bis zu 17 Jahren alt werden – begleiten durfte, bleibt ein Fan für alle Zeit. Auch prominente Persönlichkeiten scheinen offensichtlich dem Dackel verfallen zu sein, unter ihnen Pablo Picasso, Königin Margerethe von Dänemark, Caroline von Monaco oder Napoleon, der seine Dackel sogar mit ins sein Grab genommen haben soll. Nicht zu vergessen: Hausmeister Krause alias Tom Gerhardt mit seinem ­Dackel Bodo.(ilg)

Fotos: Irene Lange

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