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Jahresrückblick

geschrieben im Dezember 2017

von Oberbürgermeister Ulrich Mädge

Wohnungsbau, Bildung, Integration – es waren einmal mehr diese Themen, die das ausklingende Jahr im Lüneburger Rathaus geprägt haben.

„Beim Wohnungsbau hätte ich mir insgesamt mehr Rückenwind gewünscht“, fasst Oberbürgermeister Ulrich Mädge zusammen. Über den Bebauungsplan-Entwurf für das einzige größere Gebiet im städtischen Besitz, Wienebütteler Weg, hat der Rat noch nicht entschieden. Es gab auf­wändig moderierte Foren, in denen sich Bürgerinnen und Bürger rege beteiligt haben. Nun sollen die Ergebnisse eines Klimagutachtens abgewartet werden, bevor – voraussichtlich im Frühjahr – das offizielle Verfahren starten kann.

Die zweite größere Fläche für geförder­ten Wohnungsbau ist das künftige Baugebiet Hanseviertel-Ost (ehem. Schlieffen-­Kaserne). Doch das Grundstück gehört nach 4,5 Jahren Verhandlung noch immer dem Bund. Der Kaufpreis klettert und niemand hat daran bislang etwas geändert – auch nicht Bundesbauministerin Hendricks, die sich auf ihrer Sommerreise das Problem schildern ließ. Mädge: „Es ist ein Unding. Die Kommunen verzichten auf Gewinn und der Bund will möglichst hohe Erlöse. Das passt nicht zusammen, wenn wir doch eigentlich alle sozialen Wohnungsbau wollen.“

Wie nötig dieser ist, zeigt Mädge nicht nur ein Blick auf Immo­bilienpreisstudien, wo Lüneburg regelmäßig vorne liegt. „Ich höre das Problem nahezu täglich von Sozialverbänden und Menschen, die ratsuchend vor mir stehen, weil sie keine Wohnung finden – Menschen mit ganz normalen Einkommen, als Verkäuferin, als Handwerker, als Polizist.“ Auf der Warteliste der städtischen Lüwobau stehen mehr als 1000 Wohnungssuchende, und nicht zuletzt in den Gemeinschaftsunterkünften gibt es etliche Geflüchtete, die mit ihren Familien auf eine eigene Wohnung hoffen.

Immerhin: Lichtblicke auf dem Wohnungsmarkt gibt es, seien es Stiftungs- und Lüwobau-Häuser im Speicherquartier, die bereits bezogen sind, seien es private Bauvorhaben oder auch die Aussicht darauf, dass es mit anderen Bebauungsplänen wie Am Schützenplatz voran geht.

Gute Nachrichten hat das Jahr 2017 für den Ausbau und die Erweiterung von Krippen, Kitas und Schulen gebracht: Zusätzlich zum Investitionspaket Bildungsfonds I, das bis zum Jahr 2020 Investitionen in Kitas und Schulen in Höhe von 40 Mio. Euro vorsieht, hat die Ver­waltung ein zweites Paket geschnürt, den Bildungs- und Infrastrukturfonds II mit einem Umfang von 72 Mio. Euro für die Jahre bis 2024. Dieser sieht auch notwendige In­ves­titionen etwa in Radwege, Straßen und Brücken vor. Geld floss allein in 2017 unter anderem in die Grundschulen Häcklingen und Hasenburger Berg, die Oberschule Kreideberg, in alle drei städtischen Gymnasien, ebenso in die Grundsanierung von Sport­halle und Kita in Kaltenmoor – insgesamt 14,8 Mio. Euro. Im kommenden Jahr geht es weiter mit voraussichtlich rund 17 Mio. Euro aus den beiden Paketen – „Voraussetzung, um das zu stemmen, ist strenge Haushaltsdisziplin“, so Mädge.

Wohnungsbau und Bildungs-Investitionen gehen Hand in Hand mit Integration. „Wir haben gut 600 Kinder mehr in Kitas und Schulen“, benennt Mädge eine Herausforderung. Das Gute: „Das tägliche Miteinander in Lüneburg wird nach wie vor von vielen Schultern gemeinsam getragen.“ Betroffene, Fachleute und viele Ehren­amtliche ziehen hier an einem Strang, wie der 1. Lüneburger Inte­grationskongress im Sommer gezeigt hat. Eine Neuauflage ist geplant.

„Alle Dezernate im Rathaus, ob Finanzen, Soziales, Bauen oder Ordnung, haben 2017 wieder wichtige Projekte für Lüneburg auf den Weg oder auch weiter voran gebracht“, lobt der Verwaltungschef. „Insofern blicken wir frohen Mutes auf das nächste Jahr und wünschen allen Leserinnen und Lesern des QUADRAT-Magazins ­frohe Weihnachten und alles Gute für 2018!“

Ulrich Mädge
Oberbürgermeister

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