Magazin über das Leben in Lüneburg
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Pottkieker

geschrieben von Christiane Bleumer im Mai 2015

QUADRAT wirft einen Blick in die ­privaten „Kombüsen“ kochaffiner ­Lüneburger, lüftet ­ihre Küchen­geheimnisse und geht auf Entdecker­-
tour durch ihren Rezeptfundus.
Das ­Ergebnis präsentieren wir Ihnen hier – samt Anleitung zum Nach­kochen.
An Topf & Pfanne: Wenke Uhlendorf und Hugo Schwark

Steckbrief
Lüneburger seit: Wenke Uhlendorf kommt aus Mecklenburg und lebt seit 1999 in ­Lüneburg, ihr Lebenspartner Hugo Schwark, der seit 2012 in der Salzstadt zu Hause ist, ist gebürtiger Rheinländer.
Kulinarische Präferenz: mediterrane Küche, aber immer wieder auch Gerichte aus dem Rheinland, die perfekt mit den lokalen Zutaten aus der Heide harmonieren, wie zum Beispiel den Kartoffeln; „Wir kochen gerne mit dem, was in den Hofläden der Umgebung erhältlich ist.“
Kochen ist für mich: Hugo Schwark ist derjenige, der für die Abendmahlzeiten zuständig ist: „Kochen ist für mich Leben — ebenso wie das anschließende Genießen. Mein Wahlspruch heißt: ‚Am Ende muss es schmecken‘ — oder, wie der Rheinländer sagt: ‚Et kütt wie et kütt‘.“

Gebratene Blutwurst auf karamellisierter
Apfelscheibe (für 4 P.)

Einen säuerlichen Apfel — möglichst Boskoop — waschen, schälen und in 5 mm dicke Scheiben schneiden;
die Kerne entfernen, mit etwa 8 TL Zucker süßen und in rund 100 Gramm ausgelassener Butter ­langsam karamellisieren lassen.
Blutwurst im Naturdarm in vier gleichgroße, 1 cm dicke Stücke schneiden und ebenfalls bei kleiner Hitze anbraten. Die heißen Wurstscheiben auf den karamellisierten ­Äpfeln anrichten und Senf dazu reichen. Am besten schmeckt das Gericht natürlich mit Flönz, einer schwach geräucherten Blutwurst aus dem Rheinland, die aus hellem Brät mit feinen Fettstücken besteht.

Die Hauptsache
Echt rheinländisch: Döppekooche (für 4 P.)

Für den Döppekooche (Hochdeutsch: Kessel- oder Topfkuchen) zwei trockene Brötchen vom Vortag in warmer Milch einweichen. Dann zwei Zwiebeln, einen Apfel und etwa 1,2 kg Kartoffeln schälen und anschließend fein raspeln. Die überschüssige Flüssigkeit der Kartoffeln vorsichtig abgießen. Die Masse mit den eingeweichten Brötchen und drei Eiern vermengen und mit Salz, Pfeffer und Muskat herzhaft würzen. Eine feuerfeste Auflaufform mit gut 50 g Butter ausstreichen, den Boden mit sieben dünnen Speckscheiben auslegen, darüber kommt die Hälfte der Kartoffelmasse. Darauf werden wieder sieben Scheiben Speck verteilt und schließlich auch
die restliche Teigmischung. Bei 180 °C wird der Döppekooche circa 1,5 Stunden gebacken, bis er leicht gebräunt ist. Als Beilage eignet sich ein grüner oder ein gemischter Salat. Dazu passt — natürlich — ein frisches Kölsch! (cb)

Guten Appetit!

Fotos: Enno Friedrich, Fotolia.com © MarkusBeck, Wikipedia © Sven Teschke

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