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Willkommen im Katzenparadies

geschrieben von Irene Lange im Dezember 2019

Für Katzenliebhaber ist das Haus von Kerstin Baumgarten in Winsen/Luhe ein wahres Paradies. Wohin man blickt – überall Katzen!

ie meisten haben es sich auf eigens für sie im Wohnzimmer hergerichteten Liegeplätzen gemütlich gemacht und mustern
den Gast aus großen blaugrünen Augen, lassen sich aber nicht in ihrer Ruhe stören, während die Neufundländer-Hündin Francesca jeden mit freundlichem Schwanzwedeln begrüßt. Mit ihren zwölf Jahren hat sie für diese große Hunderasse bereits ein beachtliches Alter erreicht, was ihr jedoch in keiner Weise
anzumerken ist. Es scheint, dass sich ihre rassetypische Gelassenheit auf die Katzen um sie herum auswirkt, denn auch diese wirken völlig unaufgeregt. Seit knapp 20 Jahren züchtet Kerstin Baumgarten unter dem Zwingernamen „Palaisdhiver“ Sibirische Katzen (russisch Sibirskaja koschka). Sie erzählt,
wie es dazu kam: „Mir sind deren schöne Augen auf einem Foto aufgefallen.“ Inzwischen ist sie davon überzeugt, sich für die Zucht dieser außergewöhnlichen Katzenrasse richtig entschieden zu haben. Es sind mittelgroße kräftige Tiere mit einem langen üppigen Haarkleid in vielen verschiedenen Farben, angefangen von Schwarz-Braun über Rot bis hin zu
Weiß oder Silber. Zwischen den Zehen haben sie Fellbüschel, sogenannte Schneeschuhe – ein Merkmal ihrer Herkunft aus sibirischer Kälte.
Die Sibirische Katze zeichnet sich neben ihrer äußeren eindrucksvollen Erscheinung durch einen freundlichen Charakter aus. Sie ist sehr menschenbezogen und verschmust, auch Fremden gegenüber freundlich. Dazu ist sie intelligent. Mit ihrem angeborenen Charme bezaubert sie nicht nur ausgesprochene Katzenfreunde. Ihr Sozialverhalten ist besonders ausgeprägt. Daher ist sie als Familienkatze gut geeignet

Die Sibirische Katze ist sehr menschenbezogen, verschmust und intelligent – und charmant.

Im Hause Baumgarten ist Kater Karlson mit seinen 14 Jahren der Senior der zeitweise 20-köpfigen Katzenfamilie. Er liegt meist auf seinem Stammplatz und beobachtet gelassen das Geschehen um sich herum mit großen Augen, wenn er nicht gerade ein Schläfchen hält. Zurzeit gibt es wieder einige Jungtiere, die jedoch bald zu ihren neuen Besitzern abwandern werden. „Ich achte sehr darauf, wohin die Tiere kommen“, betont Kerstin Baumgarten und steht den künftigen Haltern auch gern beratend zur Seite, was Haltung und Pflege der neuen Hausgenossen betrifft. „Meine Katzen sind immer um mich
herum und würden am liebsten noch mit mir spazieren gehen. Aber sie sind keine Freigänger“, berichtet die Züchterin. Deshalb ist der Garten am Haus rundherum abgedichtet worden, so dass die Tiere sich innerhalb des Grundstücks aufhalten können.
Obwohl sie selbst Züchterin von Rassekatzen ist, rät Kerstin Baumgarten dennoch dazu, sich vor Anschaffung des neuen Haustiers Katze im örtlichen Tierheim umzuschauen. „Dort haben wir genug von ihnen, die auf eine Adoption warten“, erklärt sie. Im Übrigen seien auch Katzen nicht gern allein, das bedeutet, es sei immer unproblematischer, mindestens zwei zu halten. So könne man beispielsweise zur Rassekatze zusätzlich eine aus dem Tierheim dazu holen. Doch zuvor müsse bedacht werden,dass die Tiere durchschnittlich bis zu 15 Jahre oder
sogar noch älter werden können. Die Kastration sei
unbedingt erforderlich, damit sie sich nicht unkontrolliert vermehren und so für noch mehr Katzennachwuchs sorgen, den oft niemand haben möchte. Der landet dann wiederum in Tierheimen, die zumeist hoffnungslos überfüllt sind. Seit Kindertagen lebt die aus Karlsruhe stammende Kerstin Baumgarten in Winsen. Schon von jeher war sie ausgesprochen tierlieb. Dass sie sich zur Zucht der seltenen Sibirischen Rassekatze entschlossen hat, liegt daran, dass sie diese Tiere von Anfang an mit ihrem liebenswerten Wesen und dem beeindruckenden Äußeren fasziniert haben – und diese Faszination hält immer noch an.

Fotos: Kerstin Baumgarten, Irene Lange

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