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Mobil durch Lüneburg

geschrieben von Hajo Bold im April 2012

„LG-Mobile“ heißt die neue App, mit der Lüneburg-gäste mobil durch die Hansestadt navigiert werden

Kaum ist die Lüne-App da, experimentieren Winfried Machel und Ed Minhoff vom QUADRAT-Verlag schon mit einer neuen Idee als Applikation: Ihr Name: „LG-Mobile“, eine mobile Führung mit verschiedenen Fortbewegungsmitteln durch die Stadt Lüneburg, zu deren animierter ­Figur die Pferdeskulptur vom Hannoveraner Künstler Hans Kröger im Park an der Wandrahmstraße wurde. Die technische Umsetzung erforderte ein nicht unerhebliches technisches Aufgebot: Mit einem auf Schienen gelagerten, hochauflösenden 3-D-Scanner wurde die Statue umfahren, bis auch das kleinste Detail eingefangen war. Danach begann die eigentliche Arbeit am Computer. Developer Winfried Machel „fütterte“ den Stadtführer auf vier Hufen mit zahlreichen relevanten Daten, verlieh ihm dank Sprachmemo-Software eine sonore Stimme und machte den Vierbeiner auf diese Weise kommunikationstauglich. Und so heißt Hengst „Ludovic“ die Gäste der App künftig mit der Frage willkommen: „Wie lautet ihr Ziel?“, um Lüneburgbesucher zielsicher durch die Salzstadt zu begleiten. Der Schwerpunkt dieses Angebotes wird es sein, Besucher anhand von Vorschlägen für mögliche Verkehrsmittel durch die alte Reiterstadt zu navigieren, schließlich ist das Pferd selbst der Ursprung moderner Fortbewegung. Dazu zählen natürlich auch Informationen zu Fahrplänen, Haltestellen in der Nähe des momentanen Standortes und Haltepunkte der Kutschen, Taxenstände und des nächs­ten Fahrradverleihs.

Am Lüneburger Bahnhof entsteht derzeit die erste „LG-Mobile“ Servicestation, die ankommende Lüne­burg-Gäste nicht nur über Mobilitätsangebote in Lüneburg informiert, sondern auch einen eigenen „Fuhrpark“ bereitstellt, in Form von Rollstühlen, Gehhilfen und für die agileren Touristen Mehrpersonenfahrräder, Roller und sogar Skateboards. „Mit der Stadtverwaltung finden zurzeit Gespräche statt, ob dies auch noch an anderen Knotenpunkten in Lüneburg möglich ist“, verrät Ed Minhoff die weiteren Ziele. „Mit T-Mobile und T-Online sind wir im Gespräch, ob ein Hotspot (WLAN) aus einem Abguss der originalen Bronzestatue bezahlbar ist.“

Mobilität bedeutet für den Lüneburger Verlags­eigner Ed Minhoff jedoch weit mehr als nur die Bereitstellung einer interaktiven Plattform: An der Wittenberger Bahn beim Soltauer Kleinbahnhof soll nun in Zusammenarbeit mit einem Investor eine Ausstellungshalle, das LG-Mobile-Park-Museum, entstehen, die alte Nutz- und Transport-Fahrzeuge wie auch fahrbereite Oldtimer, Post- und Pferdekutschen sowie historische Dampfmaschinen aller Art zeigt. Zum Auftakt soll es im Sommer ein ers­tes großes Event für „LG-Mobile“ unter dem Motto „Mit „Hans Dampf“ in allen Gassen“ geben. „Dazu sind uns alle Dampfmaschinen in jeder Form und Größe willkommen“, startet Ed Minhoff einen Aufruf. „In Lüneburg wird somit künftig nicht nur Mittelalterliches zu sehen sein, sondern wir werden zeitweise das 19. Jahrhundert mit seiner beginnenden Industrialisierung wieder aufleben lassen.“

Fotos: Hajo Boldt