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Auf geht’s zur Wies’n Gaudi

geschrieben von Christane Bleumer im September 2018

Bayerisch für Anfänger und Fortgeschrittene: Lüneburg lädt vom 7. bis 10. September zum 33. Oktoberfest auf die Sülzwiesen ein

Wenn in Lüneburg immer mehr in Dirndl gekleidete Frauen zu sehen sind und auch die Lederhosenhäufigkeit bei ihren männlichen Pendants zunimmt, dann ist wieder Oktoberfestzeit in der alten Salz- und Hansestadt. Schon in der Innenstadt zeigt sich dieses Phänomen, doch noch auffälliger wird es, je näher man dem Festzelt auf den Sülzwies’n kommt. Dort ist dann endlich das norddeutsche Zentrum bajuwarischer Lebensfreude erreicht. „Es ist wirklich ein unglaubliches Spektakel, das sich hier in diesem Jahr wieder vom 7. bis 10. September abspielt“, sagt Otto Ernst Schulz, Geschäftsführer des Schaustellerverbandes Lüneburg und Umgebung – seine Begeisterung ist nicht zu übersehen. Schon zum 33. Mal laden Festwirt Benno Fabricius und die Schausteller dazu ein, im Festzelt die sprichwörtliche norddeutsche Steifheit abzulegen und ausgelassen mitzufeiern. In Verbindung mit der Gaudi im Zelt können Jung und Alt auf dem Festplatz ein großes Angebot an attraktiven Fahrgeschäften wahrnehmen. Ob „Streetfighter“, „Beatbox“ oder „Breakdancer“: Es gibt viele Gelegenheiten abzuheben. Hinzu kommt ein breites kulinarisches Angebot, mit dem sich die feierlaunigen Besucher stärken können.
Rund 2.500 Leute fasst das Zelt, das stilecht in den bajuwarischen Landesfarben dekoriert ist. Lange Tischreihen sorgen für Gemütlichkeit und fördern die Kommunikation – „ein Nebeneffekt, der sehr erwünscht ist“, macht Otto Ernst Schulz deutlich. Denn genau darum gehe es auf einem Oktoberfest: „Die Leute sollen Spaß miteinander haben.“
Los geht es am Freitag, 7. September, mit der so genannten Warm-Up-Party ab 15.00 Uhr. Für den offiziellen Start sorgt ab 17.00 Uhr wieder Bürgermeister Eduard Kolle – und dann ist man auch schon mittendrin in der urbayerischen Feier-Stimmung. Doch was wäre ein Oktoberfest ohne die passende Musik? Unter dem Motto „O’zapft is“ konnte auch für 2018 wieder Andreas Autengruber und sein Original Enzian Sextett verpflichtet werden. „Der Andy ist ein Garant für gute Laune und eine echte Rampensau“, sagt Schulz, der erfahrene Organisator. Von volkstümlicher Blasmusik über moderne Diskoschlager bis hin zu Evergreens und Oldies reicht das Repertoire der Musiker. Wer die Enzianer schon einmal erlebt hat, der weiß, wovon gesprochen wird. Auch in Lüneburg ist die Fangemeinde riesig, es hält kaum jemanden auf den Stühlen und Bänken, wenn der Andy das Publikum in seinen Bann zieht – die Stimmung auf den Sülzwies’n kocht, am Ende wird lautstark „Zugabe“ gefordert. „Wer das noch nicht erlebt hat, kann nicht mitreden“, ist sich Otto Ernst Schulz sicher.
Stimmungsfördernd wirken sich beim Oktoberfest natürlich auch die landestypischen Schmankerl aus. Leckere Gerichte frisch vom Grill und die unverwüstliche bayerische Spezialität – eine richtig knusprige Haxe samt Sauerkraut und Knödeln – lässt auch bei den Norddeutschen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Fleischkäse und Weißwürste ergänzen das Angebot. Wer ­kein Fleisch mag, kommt aber auch auf seine Kosten: „Für Vegetarier bieten wir unsere beliebten Gemüsemaul­taschen an“, erläutert Otto Ernst Schulz. Bayrisches Essen, bayerische Musik, bayerische Stimmung – da fehlt doch noch etwas Entscheidendes? „Richtig“, sagt der Geschäftsführer der Schausteller, „mit unserem Original Löwenbräu Oktoberfestbier, serviert von kundigen Bedienungen, die ihr Geschäft wirklich verstehen, treffen wir den Geschmack unserer Gäste.“ Ob als Halbes oder als Maß – der Gerstensaft rinnt wie Wasser durch die durstigen Kehlen der Besucher. Diese werden übrigens auch dieses Jahr nicht nur aus Lüneburg kommen. Firmen, Vereine und Verbände reisen zum Teil von weither an, um die norddeutsche Ausgelassenheit im Festzelt mit zu er­leben. Ohne Tischreservierung gehe für größere Gruppen gar nichts, macht Otto Ernst Schulz deutlich.
Am Samstag ist das Zelt ab 15.00 Uhr geöffnet, sonntags ist ab 12.00 Uhr Frühschoppen mit Haxen zum halben Preis; am Sonntag gibt es zudem ab 18.00 Uhr ein spektakuläres Showprogramm mit Comedy, Gesang und Travestie.
Das diesjährige Oktoberfest endet am Montag mit der bajuwarischen After-Work-Party. Wer dann immer noch weiterfeiern will, muss schon nach München fahren. Dort beginnt das Oktoberfest am 22. September.(cb)
Fotos: Hajo Boldt

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