Chromjuwel Morgan Plus 8
geschrieben von Kay Petersen im Juni 2014
Die Morgan Motor Company ist die letzte noch in Familienhand befindliche Autofabrik. Hier geschieht noch alles in Handarbeit. Die klassische Modellreihe ist Ende der 1920er Jahre aus dem Morgan Three Wheeler durch Einbau einer Hinterachse mit zwei Rädern und einem 4-Zylinder-Motor entstanden. Der erste Morgan 4/4 (vier Räder, vier Zylinder) war geboren. Dieses Konzept, im Prinzip Kutschenbau, besteht bis heute weiter. Auf einem einfachen Leiterrahmen aus Stahl mit darauf aufgesetztem Holzrahmen aus Eschenholz werden die geschwungenen Karosserieteile sind aus lackiertem Aluminium angebracht. All dies macht den Morgan zu einem Leichtgewicht mit – je nach Modell – 800 bis 900 kg. 1969 kam Morgan mit einem Paukenschlag und brachte den Plus 8 heraus. Es war gelungen – mit britischer Ingenieurskunst und einer gesunden Dosis Pragmatismus – den Rover V8 aus Aluminium, mit damals 3,5 Litern Hubraum, in den klassischen Morgan einzubauen; man hatte damit ein archaisches, brutal beschleunigendes Fahrzeug geschaffen, das in Sachen puristischem Fahrspaß – entsprechende Einstellung und Konstitution des Fahrers vorausgesetzt – bis heute seinesgleichen sucht. Im Übrigen: Morgans werden nie verschrottet, nur neu aufgebaut!
Der hier vorgestellte Plus 8 von 1998 ist mit einer seltenen leistungsoptimierten 4,6 Liter-Version des V8 ausgestattet, die nur 1,5 Jahre verwendet wurde, bevor man wieder kleinere Motorversionen verbaute. Der Besitzer, ein Lüneburger Geschäftsmann, schätzt den Minimalansatz des Autos und genießt das Auto auch im sommerlichen Alltag, so oft es geht. Noch luftiger wird das Fahrvergnügen durch die hier im Einsatz befindliche Rennscheibenhalterung, die übrigens von der Lüneburger Firma BASYS GmbH gefertigt wird.
Fotos: Enno Friedrich




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