Claas führt Sie durch die Nacht
geschrieben im April 2012Ein Gespräch mit Klaus Niclas alias „Nachtwächter Claas“,einem Lüneburger Stadtführer

Hört Ihr Leute, lasst Euch sagen, diesen Rundgang sollt Ihr wagen. Ihr hört Interessantes aus alten Tagen, auch manch frohe Stund wird Euch schlagen.“ So hört es sich an, wenn Stadtführer Klaus Niclas als Nachtwächter Claas seinen abendlichen Rundgang beginnt. Nicht alleine – meistens folgen ihm bis zu 25 Gast-Nachtwächter, die seinen Worten begeistert lauschen.
Herr Niclas, Sie sind „Nachtwächter“, ein sehr ungewöhnlicher Beruf. Wie ist es dazu gekommen?
Klaus Niclas: Seit nunmehr sechs Jahren habe ich meine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Schon immer habe ich den Umgang und den Dialog mit Menschen gesucht, außerdem ist das Thema Geschichte ein großes Hobby von mir. Die Stadtführungen vereinen beides perfekt!
Haben Sie unter Ihren „Rollen“ einen Liebling?
Klaus Niclas: Mein absoluter Liebling ist Claas, der Nachtwächter aus dem 16. Jahrhundert. Der kann im Kostüm viele Dinge tun, die Klaus nicht machen kann. Claas ist eigentlich ein schlichter Typ, aber er bekommt durch seinen Job einfach alles mit. Und er weiß über jeden etwas zu berichten, egal ob über die Patrizier oder die Fischersfrau nebenan. Die Aufgaben des Nachtwächters bestanden damals aus zwei Dingen: in der Stadt schauen, ob alle Feuer bewacht werden, und den Bürgern die Zeit ansagen. Da blieb ab und an auch noch Zeit für eine kleine Geschichte. Aber ich schlüpfe auch gerne in alle anderen Rollen und spiele zum Beispiel den Sülfmeister, den Räuber, Zauberer oder auch den Turmbaumeister. Trotzdem ist und bleibt Claas mein absoluter Favorit.
Sie sind ja fast jeden Abend in der Stadt unterwegs, was sicherlich neben den vielen schönen Erfahrungen auch sehr anstrengend ist. Lassen Sie die Abende für sich auf besondere Weise ausklingen?
Klaus Niclas: Ja, das stimmt, ich pflege nach den Führungen ein persönliches Ritual: Gerne kehre ich dann in eine der vielen Lüneburger Gaststätten ein, wo ich meist noch Bekannte treffe. Bei einem Feierabendbier und einem guten Gespräch lasse ich den Abend dann entspannt ausklingen.
Bei einem Lüneburger Pilsener?
Klaus Niclas: Ja, klar. Das Lüneburger Pilsener ist für mich das Gesicht der Stadt; es gehört für mich einfach hier her, so wie Claas, der Nachtwächter – beides echte Lüneburger eben!
Braucht denn Ihrer Meinung nach Lüneburg eine eigene Biermarke?
Klaus Niclas: Ein eigenes Bier für Lüneburg ist wie ein guter Stadtführer. Beide sind in Lüneburg fest verwurzelt, charakteristische Gesichter der Stadt und wunderbar geeignet, um die Vorzüge Lüneburgs zu genießen. Mir schmeckt Lüneburger Pilsener einfach, ich kann es nur empfehlen!
Stadtführungen sind in! Im vergangenen Jahr verzeichnete die Lüneburg Marketing GmbH insgesamt 5009 Stadtführer-Einsätze – ein absoluter Rekord. Die Erlebnisführungen nehmen einen immer größer werdenden Teil ein. Wer Claas und seine Kolleginnen und Kollegen einmal live erleben möchte, wendet sich an die Lüneburger Tourist-Information in der Waagestraße oder informiert sich im Internet unter www.lueneburg.de/stadtfuehrungen.
Foto: Enno Friedrich
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