Theater heißt … die Welt verstehen
geschrieben von Natascha Fouquet im Oktober 2015Das umfangreiche pädagogische Angebot des Lüneburger Theaters nimmt Schüler aller Altersstufen mit auf eine spielerische Reise in das großen „Abenteuer Leben“

Sie sind die Kultur-Generation von morgen: Schüler, die dank des pädagogischen Angebots des Theaters früh einen Zugang zu jener Welt erhalten, in der alles möglich ist; zu einer Welt, die eine Vielfalt sprachlicher und darstellerischer Ausdrucksmöglichkeiten findet, in der Gefühle und selbst die unmöglichsten Träume real werden. Die Bühne als Plattform, auf der auf spielerische Weise das reale Leben geprobt werden kann — ganz ohne Angst und Leistungsdruck, stattdessen mit viel Lust an der kreativen Arbeit.
Die Lüneburger Theaterpädagoginnen Katja Meier, Heidrun Kugel, die für die Sparte Tanz verantwortlich zeichnet, und Sabine Bahnsen als Leiterin des Kinder- und Jugendtheaters T.3 bieten mit ihrem umfangreichen Programm für alle Schulstufen weit mehr als nur eine „Gebrauchsanweisung“ fürs Theater. Gemeinsam taucht man ein in die Handlung der Stücke, erforscht literarische Hintergründe und erlebt, wie Regisseure arbeiten und Schauspieler wie Tänzer ihre Rollen mit Leben füllen.
Was bisher vor allem als temporäre Projektbegleitung zum aktuellen Kinder-und Jugendspielplan umgesetzt wurde, geht in der neuen Spielzeit mit deutlich erweitertem Umfang an den Start. Nach wie vor haben Schulen die Möglichkeit, das theaterpädagogische Portfolio als bedarfsgerechtes Baukastensystem an einzelnen Terminen zu buchen, bestehend aus Vor- und Nachbereitung, Probenbesuchen oder Führungen. Das hat sich bereits in den vergangenen Jahren bewährt; mit den neuen Projekten setzt das Theater Lüneburg jedoch stärker auf Kontinuität und Nachhaltigkeit. In der Igelschule hat man den ersten Kooperationspartner gefunden: Ein Schuljahr lang begleitet das Pädagogen-Team die dritten Klassen. Auf dem Programm stehen eine spielerische Einführung, Besuche von vier Inszenierungen aus den Sparten Schauspiel, Musik- und Tanztheater, eine XL-Führung durch alle Abteilungen des Theaters und eine Nachbereitung, in der das Erlebte in einer Präsentation zusammengefasst wird.
Etwa 30 Termine sind es, die die drei Theaterpädagoginnen neben dem regulären Spielbetrieb ausschließlich für die Igelschule reservieren. Hinzu kommen die so genannten Produktionsklassen, die nach einer ersten Einführung an zwei Probenbesuchen teilnehmen, in denen Schüler die Entwicklung von der szenischen Probe ohne Maske und Kostüm bis zum fertigen Bühnenstück verfolgen können. Begleitet wird dieses Angebot von zahlreichen Erläuterungen zur Umsetzung; den Höhepunkt bildet der Premierenbesuch.
Seit Spielzeitbeginn widmet sich zudem eine 9. Klasse der Christiani-Schule unter der Leitung von Sabine Bahnsen dem Jugendstück „Haram“; ein brandaktueller Stoff, der sich mit dem Leben zwischen zwei Kulturen und der Suche nach Heimat und Identität auseinandersetzt. Ein weiteres Halbjahresprojekt beginnt gerade in der Fachoberschule Wirtschaft BBS I am Spillbrunnenweg. Theaterpädagogin Katja Meier arbeitet hier mit jungen Menschen im Alter von 17 bis 20 einmal wöchentlich zu berufsrelevanten Themen. Wirtschaft theatral erfasst — eine spannende Aufgabe.
Sabine Bahnsen pflegt einen engen Kontakt zu den Schulen der Stadt, informiert stets über Neuerungen und Angebote, die von den Lehrenden gerne angenommen werden. Für dieses Schuljahr stapeln sich bereits die Anmeldungen auf den Schreibtischen der Lüneburger Theaterpädagoginnen. Für jene Lehrer und Erzieher, die deren umfangreiches Angebots-Potpourri noch nicht kennen, hat das Theater Lüneburg am Ende oder Anfang einer jeden Spielzeit einen Info-Tag eingerichtet, an welchem die Theaterpädagogik ihre Arbeit vorstellt. Wer Interesse an diesem Termin hat oder bereits eine Schulklasse für die Spielzeit 2016/2017 anmelden möchte, melde sich gerne bei Sabine Bahnsen unter der Nummer (04131) 752-0 oder per E-Mail an sabine.bahnsen@theater-lueneburg.de.(nf)
Foto: Enno Friedrich
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