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Uhlenköper

geschrieben von Johann Leupold im September 2017

Woher unse Naberstadt Uelzen ehren Naam herhett, dat is nich so licht ruttokregen. Welk seggt, dat de Stadt fröher „Ulessen“ schreven wurr un dat schall von „Ulixes“ kamen, wat Odysseus heet. Wat aver de ole Greke Odysseus mit Uelzen to doon hebben schall, dat seggt se nich. Annere seggt, dat dor mal ’n Langobarde mit den Naam Ullo leevt hett un von den schall de Naam herkomen. Wenn een dat richtig weet, denn kann he mi dat ja vertellen.
Un worüm dat nu Uelzen is un nich Ülzen, dat mutt mi ok eerst mal een verkloren. Fröher hett dat ja Ülzen heten. Wenn du von Melbeck dör’t Holt na Ebstorf föhrst, denn kannst du an de Straat ’n Grenzsteen sehn. Da is dat noch jümmer up to lesen. „Kreis Ülzen“ steiht da up.
Wenn en nach Uelzen rinkummt, denn kann en achter ’n Uhlenköper-Bus herfohren un süht ’n Schild Uhlenköper-Ring un MSG Uhlenköper un dat gifft dat Uhlenköper Camp, wat’n Campingplatz is un wo jede Ecke na ’ne annere Uhl benöömt is.
Un glieks achter de Marienkark steiht denn sogor ’n Bronzedenkmaal, dat heet „Uhlenköper“. Da steiht ’n Keerl mit’n tofredenen Gesicht un tellt Geld af. Achter em steiht ’n anner Keerl, kuckt em von de Siet an un grabbelt graad ’n Uhl ut sienen Sack. Dat Geld, wat de Keerl in de Hand hett is blank as poliert. Bi so’n Denkmaal schall en ja jümmer jichtenswat anfaten, dat dat Glück bringt un dat is bi düssen Denkmal dat Geldstück. Keen an de Münze rievt un schüddelt to glieke Tiet sien Geldbüdel, de warrt da jümmer noog in hebben. Dat wüllt se natüürlich all un dorüm is de Münze so blank.
De Keerl mit dat Geld is nämlich de „Uhlenköper“ ut de Geschicht mit de se de Lüüd von Uelzen fröher uptrocken hebbt. Hüüt kannst du de Uelzener da nich mehr mit argern. Se hebbt den Uhlenköper sogor to ehren Maskottchen maakt.
De Geschicht warrt so vertellt: Da weer mal ’n heel neeschierigen Koopmann in Uelzen (villicht ok in Ülzen). As de mal to Markt güng, keem em ’n Buer in de Mööt, de harr ’n groten Sack up’n Puckel. Da wull unse Koopmann natüürlich geern weten, wat he Buer in sienen Sack harr un he güng up em to un froog em.
De Buer warrt em woll kennt hebben un darüm geev he em keen vernünftige Antwoort, sünnern segg blot so bilöftig un liesen: „Barftgahns.“ Dat hett eegentlich gor nix heten schullt, man blot, welk, de keen Schoh anhett un barfoot geiht. Dat Leckermuul von Koopmann höre aver wat anneret, wat bi em woll as Sönndagsbraten gell. He höre „Barkhahns“ un dat weer ja nun woll wat. ’n Buer mit Barkhahns keem em nich alle Daag in de Mööt. De Barkhahns mutt he hebben un he froog gor nich lang, kuck eerst gor nich in den Sack. He greep sienen Geldbüdel un tell den Buern glieks ’n poor Dalers in de Hand. De plietsche Buer fackel ok nich lang. He reck den Sack röver, dreih sik rasch üm un weg weer he.
De Koopmann droog nu siene „Barkhahns“ stolt na Huus un erst as siene Fro un siene Kööksch dor weren, maak he den Sack apen. Husch, blustern da dree Uhlen ut den Sack, fladdern dör de Köök, reten allet rünner un neihen denn ut’n Finster ruut.
Du kannst di ja woll vörstellen, wat de Fro nu för’n Larm maak un wat se ehrn Mann vertellt hett. De Kööksch segg gornix, se smustergrien blot – se kenn ja ehrn Baas – un güng trüch an ehr Arbeit. Aver glieks an’n Nameddag vertell se de Geschicht ehre Kollegin ut’n Naberhuus un de harr nix wieder to doon, as sülvst de Geschicht wieder to vertellen. An’n nächsten Daag weer de Geschicht in Ülzen rund un ok de Naverdörper wussen dat al un se amüseren sik över de „kloken Stadtlüüd“ de sik ’n Uhl för ’n Barkhahn andreihn laat un dat duere nich lang, denn uzen se de Ülzer un seggen „Uhlenköper“ to jem.
Toeerst warrt de sik seker da över argert hebben. Aver denn hebbt se eenfach sülvst da över lacht. Un denn hebbt se sogor to sik sülvst „Uhlen­köpers“ seggt. Da weer de annern natüürlich de Wind ut de Seils nahmen!
Liekers heff ik mit de Geschicht ’n Probleem: Wat schall ’n nernünftigen Buern darto bringen, nich blot een Uhl, sünnern glieks ’n poor to griepen, in’n Sack to stoppen un na Uelzen to bringen? Uhlen hett ok fröher keeneen kookt. ¶

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