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„ZOING!“ – die erste sehr lange Nacht der Theater

geschrieben von Natascha Fouquet im Juli 2017

ZOING!“ — der Name klingt nach Comic-­Slang: jung, frech, so als würde man es ordentlich krachen lassen. Falsch liegt man damit sicher nicht, denn wo sich die gesamte Gemeinde der Theaterschaffenden zu einer einzigen großen langen Nacht der Theater zusammenschließt, verspricht es launig zu werden.
Carsten Junge, Geschäftsführer der Sparkassenstiftung, und Hajo Fouquet, Intendant des Lüneburger Theaters, spannen vor Jahren den Gedanken; Nina Lawryniuk, Mitarbeiterin bei der Sparkassenstiftung, holte sie schließlich allesamt an den runden Tisch: die freien wie die Amateur-Theater, die Tanzensembles und Figurentheater, die Poetry-­Slammer, sowie den Circus Tabasco und weitere. 20 Initiativen und Ensembles werden nun am 26. und 27. August den roten Teppich ausrollen, um einen Pilgerpfad für Theaterbegeisterte und solche, die es noch werden wollen, zu bereiten. Als „thea­trale Schnitzeljagd“ bezeichnet Friedrich von Mansberg, Chefdramaturg des Theater Lüneburg, diesen Event, denn zwar kann man sich auf die Suche nach seinen Favoriten begeben — doch wer weiß schon, was einen an den sieben Spielorten noch so erwarten wird! „Bewusst wird das Theater Lüneburg nicht Main-Act sein. Wir präsentieren uns, wie alle anderen auch – als eine Facette der Lüneburger Theaterlandschaft,“ so von Mansberg.
In 20-Minuten-Häppchen präsentieren die En­sembles und Akteure von 16.00 bis 24.00 Uhr Sequenzen aus bekannten und neuen Stücken; wer viel erleben will, ist hier richtig, kurze Wege, große Vielfalt — das zeichnet das Festival aus.
Doch wie kam’s zum Titel? „ZOING!“, erklärt Friedrich von Mansberg, „sollte einerseits ein echtes Statement sein, zugleich aber keine gedankliche Nähe zu den bestehenden Ensembles und Initiativen erzeugen.“ Es musste also etwas Neues gefunden werden, das ist gelungen, nicht nur mit dem Titel: ein Festival, unter dessen Dach sich die Thea­terszene und die darstellende Kunst Lüneburgs in all ihrem ganzen Facettenreichtum zusammenfinden. „Wir sprechen eine extrem breite Zielgruppe an, vom Kleinkind bis zu den Großeltern wird jeder etwas finden, das ihn neugierig macht“, erklärt Nina Lawryniuk, die während der Planungsphase von Brit Cordes, studentische Mitarbeiterin der Sparkassenstiftung, unterstützt wird.

P20 Theater — 7 Spielorte —1 Ticket: Nur 1.500 Besucher dürfen sich aufilgerreise durch die „Sehr lange Nacht der Theater“ begeben.

„Spannend wird es vor allem dann, wenn man sich durch den Abend treiben und im positivsten Sinne überraschen lässt.“ Am Samstag um 16.00 Uhr fällt der Startschuss, dann werden vornehmlich kindgerechte Workshops angeboten und Stücke für die Kleinen gespielt. Ab 18.00 Uhr beginnt das Abendprogramm.
An sieben Spielstätten — genauer: im Salon Hansen, im ­theater im e.novum, in der KulturBäckerei, in der Musikschule der Hansestadt Lüneburg, im Lichtspieltheater SCALA Programmkino, im Theater Lüneburg und in der VHS Region Lüneburg – werden die Ensembles und Initiativen zu sehen sein. Unter www.zoing-lueneburg.de findet man detaillierte Informationen zu den Spielortem, den Akteuren und den geplanten Stücken.
Wer von Spielort zu Spielort wandeln möchte, kann dies sowohl per pedes als auch mit dem kostenlosen Busshuttle, der mindestens im Stundentakt von der Bushaltestelle vor dem Theater Lüneburg in Richtung theater im e.novum und KulturBäckerei pendelt. Wer nun meint, die Fahrt würde eine Pause vom theatralen Input bedeuten, der irrt: Auch in den Bussen sollen kurze Stücke und Performances dargeboten werden.
Bis weit nach Mitternacht sorgt die KulturBäckerei mit „Blut und Tod“ für Gänsehaut und nicht ganz jugendfreien Nervenkitzel. Feierwütige nehmen anschließend den letzten Shuttlebus zur Late-­Night Party in den Salon Hansen. Die Party für alle Theaterbegeisterten, die Ensembles, Initiativen und sonstigen Nachtschwärmer beginnt um 23.00 Uhr.
Am Sonntag geht das Vergnügen weiter: Am Sonntag trifft man sich ab ca. 21.00 Uhr zum großen Finale der „Sehr langen Nacht der Theater“ zum Feiern — im Zelt vor dem Theater Lüneburg, das dort parallel mit seinem Theaterfest die neue Spielzeit eröffnet.
20 Theater — 7 Spielorte —1 Ticket: Erhältlich sind die Eintrittskarten im Vorverkauf für 15,00 Euro an der LZ-Konzertkasse, dem Ticketcenter in der Rosenstraße und der Tourist-Info am Markt. Zudem wird es an jedem Spielort Karten an der Abendkasse für 20,00 Euro geben. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren können für 2,00 Euro Kinderstücke und Workshops besuchen; wer zusätzlich zum Förderer der Lüneburger Kulturlandschaft werden möchte, entscheidet sich einfach für das Liebhaberticket für 35,00 Euro.
Ein Lob geht noch an die Sparkassenstiftung: „Das sie bereit ist, etwas wie die ‚Sehr lange Nacht der Theater‘ entstehen zu lassen, ist großartig“, freut sich Friedrich von Mansberg, „gerade auch für die kleineren Initiativen ist dies eine wunderbare Möglichkeit, sich als Teil des Großen Ganzen zu präsentieren.“(nf)

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